Das Paradox der Dubai-Schokolade: Warum zahlen wir für Hypes, aber nicht für Qualität?
Es gibt diese alltäglichen Momente, die unsere widersprüchliche Konsumkultur perfekt entlarven. An der Tankstelle greifst du ohne zu zögern zum Red Bull für 3,50 Euro – schließlich brauchst du den Energieschub. Aber wenn der Bäcker um die Ecke einen handgemachten Snack für 4 Euro anbietet, geht die Diskussion los: „Ganz schön teuer für so ein bisschen Teig, oder?“ Kommt dir bekannt vor? Willkommen in der Welt des verdrehten Preisbewusstseins.
Ein aktuelles Beispiel für diesen Wahnsinn: die Dubai-Schokolade. Auf Instagram gefeiert wie der neueste Hype, präsentiert sich diese Süßigkeit in goldener Verpackung, gefüllt mit Pistaziencreme und knusprigen Teigfäden – kurz gesagt, sie sieht luxuriös aus. Doch bei Preisen von 12 bis 15 Euro pro Tafel könnte man meinen, die Leute würden kurz innehalten. Tun sie aber nicht. Stattdessen kaufen sie, posten stolz ihre Bilder und fühlen sich wie Teil eines exklusiven Trends. Dieselben Leute finden jedoch 4 Euro für ein handgemachtes Sauerteigbrot völlig übertrieben. Woran liegt das?
Hype vs. Handwerkskunst
Mal ehrlich: Hier geht es nicht um Geschmack. Es geht um Image. Dubai-Schokolade bietet dir nicht nur ein bisschen Zucker, sondern vor allem ein Statussymbol. Ein Gesprächsstoff, eine Story für Social Media. Und genau dafür sitzt das Geld plötzlich locker. Bei lokalen Produkten, die mindestens genauso hochwertig sind – wenn nicht sogar besser – fehlt diese Glamour-Komponente. Handwerkskunst wird als selbstverständlich hingenommen, oft sogar abgewertet. Warum 4 Euro für ein frisches Brot aus der Bäckerei zahlen, wenn es beim Discounter auch eins für 2 Euro gibt? Dass in der günstigen Variante weder die gleiche Qualität noch Leidenschaft steckt, wird einfach ausgeblendet.
Ein polarisierendes Thema
Dieses Paradoxon beschäftigt offenbar viele Menschen – und sorgt für Diskussionen. Mein LinkedIn-Post zu diesem Thema hat mittlerweile 245.000 Views (Stand: 16.12.2024), über 5.000 Reaktionen, 350 Kommentare und mehr als 220 Shares erreicht. Es zeigt, wie sehr diese Frage polarisiert und wie viele von uns sich darin wiedererkennen. Der Trend hat offenbar einen Nerv getroffen. Hier kannst du den Beitrag nachlesen:
Link zum LinkedIn-Beitrag.
Vielleicht liegt genau darin der Schlüssel: Dieses Thema direkt anzusprechen, könnte ein Bewusstsein dafür schaffen, wie widersprüchlich unser Konsumverhalten oft ist. Ein Bewusstsein „für den Bullshit“, den wir manchmal bereitwillig mitmachen, während wir echte Qualität ignorieren.
Zeit, umzudenken
Die nächste Diskussion über die Preise beim Bäcker könntest du mit einer neuen Perspektive führen. Frag dich, was dir wichtiger ist: Ein Hype-Produkt, das dir Social Media vorschreibt, oder ein handgemachtes Produkt, das echte Qualität und Nachhaltigkeit repräsentiert. Vielleicht greifst du das nächste Mal bewusst zum handgemachten Snack – nicht nur, weil er es verdient hat, sondern weil er einen echten Mehrwert bietet.
Am Ende bleibt die Frage: Willst du wirklich weiterhin blind jedem Hype hinterherrennen, oder möchtest du dein Konsumverhalten bewusster gestalten? Du entscheidest.